L O A D I N G

Paintings 2000-2017

Unmittelbar ist der Schaffensprozess von Rouli Lecatsa. Sie transferiert die Direktheit der Zeichnung in ihre Malerei und betont so den spontanen, dringlichen Augenblick, in welchem der Gedanke, die ‚idea’, eingefangen und auf das Papier gebracht wird. Besonders deutlich kommt dies zum Beispiel in den leichten, locker auf das Papier geworfenen Linien des Bildes ‚H+R’ von 1992 zum Ausdruck. In den neueren Arbeiten bleibt dieser zeichnerische Aspekt gewahrt, die Offenheit der Formen weicht jedoch zunehmend geschlossenen Kompositionen. In ‚Und immer (noch) lockt das...’ von 2015 sind die Umrisse zunehmend organisch  und die Figuren zugunsten der inhaltlichen Aussage stilisiert. In ‚Figuren’, ebenfalls von 2015, entstehen die beiden Personen aus einer gemeinsamen Grundform heraus, sind ineinandergefügt, vereinfacht – ein Körperwesen, nicht wirklich menschlich und doch enorm ausdrucksstark. Vergleichbar sind diese deformierten, emotionsgeladenen Gestalten möglicherweise mit den Körperbildern einer Maria Lassnig, der es ebenfalls nicht im eigentlichen Sinne um die Figur, sondern vielmehr um den Ausdruck geht.

 

Trotz der emotionalen Aufladung ist gerade den neueren Arbeiten durch eben jene Reduzierung der Form eine neue Leichtigkeit zu eigen, die mit einer subversiven bis offensichtlichen inhaltlichen Ironie einhergeht. Diese Ironie trägt maßgeblich zur Kommunikation der Bilder bei. Sie lässt uns als Rezipienten das Dargestellte differenzierter Betrachten und stellt gleichzeitig eine Kommunikationsebene dar, die einen größeren und oftmals unterbewussten Wirkungsgrad hat, als eine rein rationale Darstellung.

 

Simone Krüger, Kunsthistorikerin

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